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Dark Souls – Ein besonders guter Tag zum Sterben

Auf keinen Fall

Ich kenne Dark Souls schon eine Weile. Diverse Streamer, die mich ab und an auf Twitch unterhalten, haben es irgendwann gespielt.
Es war relativ früh klar, dass ich dieses “Kack”-Spiel von meiner Liste streiche.
Die Gründe dafür waren z.B., dass meine letzte Konsole die SNES war (Secret of Mana und Super Mario World, falls jemand nostalgische Gefühle entwickeln möchte.), es keine Karte im Spiel gibt und das “stundenlange” Anrennen an Bossen war eher etwas, was meiner Spiel-Geduld eher abträglich ist. Zudem fand ich die unterschiedlichen Questlines verwirrend. “Wenn Du an Stelle X dem einbeinigen Clown nicht die Salzbrezel weg isst, dann tötet er Y beim dritten Baum links. Danach musst Du ihn im Gebiet A fangen, um Y’s Bein zurückzuholen. Dieses Bein nutzt Du dann, um den Zugang zu Gebiet Z zu erhalten.”
Also habe ich lieber nur anderen beim “leiden” oder ihren “hitless runs” zugesehen.

Meidet Retroprinz (falls ihr wirklich niemals DS spielen wollt)

Irgendwann bin auf Retroprinz gestossen. Zu schreiben, dass er ein Dark Souls-Enthusiast ist, ist für mich die Untertreibung des Jahrzehnts. Ich nenne ihn “Die allwissende Dark Souls Müllhalde” (in Anlehnung an die Fraggles), was er sich gutmütig gefallen lässt.
Retroprinz kennt nicht nur das Spiel mit allen seinen Ecken, Winkeln sowie Haken und Ösen, sondern auch die Geschichte.
Fragt ihn, warum an Stelle X Y passiert und ihr bekommt eine ausführliche Antwort, die vieles erhellt. Ich mache es immer noch. “Allwissende Müllhalde” eben.
Jedenfalls hat er mich mit seiner Begeisterung in Dark Souls gequatscht. Auslöser war auch, dass er – wie eigentlich in jedem seiner DS-Streams – klar macht, dass Anfänger zu Beginn oft und dämlich sterben werden. Und das dies nichts Schlimmes ist.
Somit habe ich mir die Remastered-Version gekauft, mein Spiel-Ego in den Urlaub geschickt und das Spiel gestartet.

ACHTUNG – potentielle Spoiler voraus!

Mich sticht der Hafer

Die Charakterstellung hat schon mal ohne Tod geklappt.
Und auf ging’s ins Tutorial. Rechts Tip, links Tip, Wechselschritt. Hauen, Rollen, Estus trinken. Viele Knöpfe und dicke Finger machten das Ableben häufig und ausgiebig. Subjektiv ist niemand öfter im Tutorial gestorben, als ich. Allein bis ich irgendwann geschnallt habe, wie man sich eine neue Waffe und Schild ins Inventar packt, verging jede Menge Zeit.

Der Weg zur Burg der Untoten war jetzt auch nicht angetan, dass ich mich besonders intelligent angestellt habe. Das der Angriffsknopf nicht die “X”-Taste ist, hat mich etliche Male ins Gras beissen lassen, da ich zum dümmstmöglichen Zeitpunkt stets Estus getrunken habe, statt dem Gegner einen mitzugeben. Irgendwann habe ich das umgestellt, statt mich daran zu gewöhnen. Ich bin ja nicht mehr der Jüngste. *hüstel*

Dann das erste Aha-Erlebnis: langsam ist als Anfänger besser. Ziehe nach Möglichkeit die Gegner alle Einzeln. Im Verbund sind diese, besonders die 0815 Gegner, meistens die Pest am Ar… und ein Garant für’s “Löffel reichen”. Klar dauert das länger, aber man erhöht die Lebensdauer und verringert die Tode.

Spoiler: es hat bis Anor Londor nach den Bogenschützen gedauert, bis ich mir das mit dem Gegner markieren angewöhnt habe. Normalerweise sollte ich eine extra Trophäe dafür bekommen, dass ich es bis dahin ohne geschafft habe. (Spässle!)

Dann habe ich mir anerzogen nochmal durch ein Gebiet zu laufen und wirklich alles anzuschauen, wenn ich es geschafft hatte, alle Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Was man da so alles an (G)Loot finden kann.

Nach dem Anor Londo Boss Kampf wurde etliches leichter.

Natürlich hat es an der einen oder anderen Stelle geholfen, dass ich etliches vom Spielgeschehen schon kannte. Allerdings ist sehen, wie etwas geht, nicht das Gleiche, wie es selbst machen. Außerdem nutzen Speed- und “No hit”-Runner völlig andere Wege. Diese lassen mitunter eine Menge aus. Ich sage ja nicht, dass Schandstadt schön ist. Den Adlerschild würde man nie auf einem dieser “Profi-“Wege finden. Für mich ist das der beste Schild für Neulinge. Die Gelegenheiten, wo ich diesen Schild notgedrungen gegen einen anderen tauschen “musste”, kann man sicher an einer Hand abzählen.

Die vier Fürstenseelen waren zwar kein Spaziergang, aber mit etwas Vorbereitung und Verbesserung der einzelnen Eigenschaftenpunkte, machbar. Wo man NPCs beschwören konnte, habe ich diese Möglichkeit genutzt. (Und es ist mir Wuppe, ob das in jemandes Augen lame ist.)

Mit Enthusiasmus bin ich ins DLC gestartet. Artorias hat mich wirklich Zeit und Anläufe gekostet, bis ich mal verstanden habe, dass ich mit meiner Rüstung und Schild bei 70% der Angriffe schlicht stehenbleiben kann und nicht in schlimme Attacken und Gegenangriffe rolle oder ausweiche. Danach lag der einarmige Mistkerl ziemlich schnell.

Das Spielende kam ziemlich unverhofft, da ich zwischenzeitlich testen wollte, was mir an Level für den Endboss fehlt. Und da war der Abspann auch schon mit zwei offenen Bossen im DLC.

Anschließend startete gleich das NG+ und seitdem vergnüge ich mich darin und versuche alles das mitzunehmen und zu finden, was ich beim ersten Mal habe liegen lassen. Am Ende dieses Laufs werde ich auch das offensichtliche Ende wählen. Nebenbei versuche ich die ganzen Erfolge mitzunehmen.

Fazit

Dark Souls war schwer, aber weniger schwer, als ich immer vermutet habe. Es gab natürlich Anlaufschwierigkeiten und ich bin deutlich mehr gestorben, als andere Spieler, bis ich meinen Stil und Takt gefunden habe. Mein schönstes Erlebnis war sicher, dass ich während der ganzen Zeit (ca. 100 h bis zum ersten Ende) total ruhig geblieben bin. Besonders an den langwierigeren Stellen. Und ja, ich sterben jetzt immer noch an völlig dämlichen Gegnern oder Stellen. Gravitation ist auch in Dark Souls eine herzlose Geliebte. Egal, ob im ersten Spiel oder NG+x.

PS: ich habe immer noch nicht alles gefunden.

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