Ausgangslage war ein Terminalserver (RDS) mit Windows 2008 Server R2 auf dem viele, aber nicht alle, der Benutzer über einen sehr langsamen Seitenaufbau bei Verwendung des Internet Explorers klagten.
Mit dem Testbenutzer konnte ich dieses Problem zügig und dauerhaft reproduzieren. Seiten mit vielen Bildern, wie diverse Nachrichtenseiten brauchten mitunter 5 min, bis die Seite dargestellt wurde. Aber auch eher textlastige Seiten waren keine Sprinter.
Da ein portabler Mozilla genau die Geschwindigkeit zeigte, die man aufgrund der Internetanbindung erwarten konnte, war es wahrscheinlich, dass der IE11 mit irgendetwas ein Problem hatte.
Meine üblichen Tools aus der Sysinternals Suite waren dieses Mal leider keine Hilfe.
Die Standardsuchmaschinen waren zwar nicht ratlos, aber wenig hilfreich.
Beim Löschen des Caches stieß ich auf die Merkwürdigkeit, dass die Größe auf 0 MB eingestellt war. Ausserdem war der Pfad zu den temporären Internet-Dateien nicht eingetragen.
Prinzipiell sollte das erstmal die schlechte Performanz erklären.
Der Versuch den Cache auf 250 MB zu erhöhen wurde mit einer sehr interessanten Fehlermeldung quittiert.
„Wählen Sie einen Wert zwischen 8 und 8 für den Speicherplatz für temporäre Internetdateien aus.“
Wie jetzt?
Also den Wert 8 nehmen, OK klicken und „fröhlich sein“.
Keine Fehlermeldung war schon mal ein gutes Zeichen. Ein kurzer Check allerdings zeigte den Cache wieder bei 0.
Zurück zur Suchmaschine mit der konkreten Fehlermeldung.
Es gab eine Vielzahl von Treffern und dem positiv klingenden „[GELÖST]“ vor etlichen der Ergebnisse.
Über Registry-Einträge und diverse Verzeichnisse löschen war alles im Angebot.
Leider traf nichts auf diese speziellen Fall zu.
In hinreichender Verzweiflung bemühte ich seit langem mal wieder http://www.Metager.de. Ich erhielt gleich auf der ersten Seite Treffer, die bisher noch nicht über das „G“ zu finden waren (auch nicht auf Seite 5 ;-)).
Darunter war auch final die Lösung:
Unter C:\Users\<userprofile>\AppData\Local\Microsoft\Windows existierten die Ordner WebCache und WebCache.Old. Den Internet Explorer beenden und die beiden Ordner löschen. Da sie beim Neustart des IE neu angelegt werden kann man sie bedenkenlos löschen.
Sofort griffen die Registry-Einstellungen und der Pfad für die temporären Internet-Dateien war auch wieder verfügbar.
Für die restlichen RDS-Benutzer habe ich noch ein kleines PowerShell-Skript losgelassen, welches in allen Benutzerprofilen die betreffenden Ordner gelöscht hat und alle waren am Terminalserver wieder glücklich. 😉