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Quo vadis Avast?

Im Frühsommer 2019 sind wir von AVG auf Avast als Antiviren-Lösung umgestiegen, da die Lizenz auslief und beide Produkte aus gleichem Haus gleich viel kosteten.
Besonders gut gefiel uns das Cloud-Portal und die Rückmeldung der Clients, egal wo sie online gingen.
Nach knapp 12 Monaten sind wir eher ernüchtert, was Qualität und Stabilität angeht.

Ich zähle einfach mal auf, was uns konkret aufgefallen ist:

1) Das msi-Paket zur Installation über den MDT funktioniert nicht ordentlich. Das wurde uns sogar vom Support bestätigt. Beobachtete Effekte sind unter anderen: Das automatische Update auf neuere Versonen schlägt fehl, Avast startet nicht, Avast zeigt kein Icon im Systray, die GUI läßt sich nicht starten. Trotz allem wird es im Portal weiterhin als Option angeboten. Zusatz-Gag: für die exe gab es mal einen Webeintrag (mittlerweile geht mein Bookmark nicht mehr) für die Installationsparameter bei eine unbeaufsichtigten Installtion: /SILENT und /NORESTART. Das interessiert die exe allerdings nicht. Man muss am Ende der Installation stets händisch auf „Später neustarten“ klicken, sonst läuft die Task-Sequenz nicht weiter.

2) Das Web-Interface stellt als Ansichtfilter die Option „Veraltete Version“ bereit. Für Endkunden bleibt dies ohne Funktion. Das klappt nur, wenn man den Filter als Servicepartner im Kundenportal (also eine Ebene höher, als was man als Endkunde sieht). Update: Mittlerweile nach 8 Monaten behoben

3) Schnell ist der Support nur, wenn man nach einigen Tagen Stille nach Versand der E-Mail den Vertriebler über den Servicepartner anrufen läßt. Dann kommt binnen Stunden Bewegung in die Sache. Ich kann das ja grundsätzlich verstehen, wenn derart wenige Mitarbeiter am Helpdesk sitzen und sich um alles kümmern müssen: Kommunikation, Troubleshooting, 1st Level Support, Logfiles lesen etc. Wir zahlen aber nicht zu knapp Geld dafür. Um fair zu bleiben: bei einem Anruf und der Warterei bei der Hotline bekommt man relativ schnell ein Ticket zugewiesen. Zusatz-Qual: in der Webkonsole steht eine fehlerhafte Telefonummer statt „+49 800“ steht da „+49 0800“. Das ist Mist, wenn man eine Telefoniesoftware hat und per Tastenkombination wählt. (ja schon klar, selbst schuld.) Ich weiß es, aber falle regelmäßig wieder darauf rein.

4) Antworten vom Support auf einen Fehler in der Webkonsole nach einem Update, wie „läuft auf meiner Maschine“, sind ja wenig aussagekräftig. Offiziell wurde das hinterher übrigens ein Bug.

5) Avast verkauft Userdaten an Dritte. Also kassieren sie doppelt: an den Lizenzen und den verkauften Daten. Link

6) Teile der Kernkomponenten waren unsicher und wurden auch erst nach der Offenlegung eines Sicherheitsforschers deaktiviert. Link

7) Wirklich jedes Update seit der Anschaffung hat uns tagelange Nacharbeit beschert. Häufig in Tateinheit mit „Avast auf Knien“ vom System entfernen und dann wieder installieren. Das Autoupdate funktioniert bei manchen Clients immer noch nicht. Und „nein“, wir möchten kein Support-Paket hochladen. Euer FTP-Server nimmt nichts an und das Support-Tool hat Tendenzen mitten in der Übertragung den Geist aufzugeben.

8) Die Supporthotline in der Tschechei (zumindest deutschsprachig) und die Entwickler in USA sorgen genau für das, was man sich denken kann: Zeitverzögerungen um halbe bis ganze Tage, bis man mal eine halbwegs vernünftige Antwort erhält.

9) Man kann immer noch nicht nach Online/ Offline Clients filtern. Man kann die Liste durchscrollen und nach dem grünen Online-Bobbel suchen.

10) Seit dem März 2020 Update ist das Warn-Icon jetzt immer rot. Vor dem Update war ein rotes Icon das Anzeichen für ernsthafte Bedrohung und ein Oranges für eine Warnung. Nun muss man immer nachschauen, was das Problem ist, um hinterher zu erkennen: „Verarscht! Alles halb so wild.“

11) Nochmal: „läuft auf meiner Maschine“ ist kein aussagekräftiges Kriterium. Gerade haben wir noch ein Ticket offen, wo genau das wieder die erste Antwort des Helpdesks war. Mittlerweile ist der Stand dazu „this is a known issue“.

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